Buchen. (mami) Vieles ist neu in der Kreisliga Buchen. Zwei Teams stiegen aus der Landesliga ab, zwei Teams kamen aus der Kreisklasse A nach oben. Bevor die neue Saison bereits heute Abend mit drei Partien startet, sind sich viele Beobachter sicher, dass die Liga noch einmal an Qualität dazugewonnen hat. Denn: Da die SpG Schloßau/Donebach in der Relegation zur Landesliga scheiterte, verlies mit dem TSV Götzingen lediglich eines der Topteams die Liga, mit dem SV Osterburken und dem VfB Sennfeld kamen allerdings zwei Hochkaräter hinzu. Und auch die beiden Aufsteiger SG Erftal und VfR Gommersdorf II darf man nicht außer Acht lassen.
Ungleiche Voraussetzungen
Zum erweiterten Favoritenkreis gehört einmal mehr auch die SpVgg Hainstadt. Seit Jahren bereits spielt man um die vorderen Plätze mit. Dass die Qualität im Kader da ist, bewies man im vergangenen Jahr in der Rückrunde, als man neun Siege aus 14 Spielen einfuhr. Daher dürfte es Coach Martin Bujak durchaus freuen, dass der gesamte Kader zusammenblieb und sogar noch durch Spieler aus der eigenen Jugend aufgestockt werden konnte. Außerdem kehrt mit dem lange verletzten Markus Wiese eine der tragenden Säulen im Spiel der Hainstädter zurück. Beim heutigen Gegner aus Heidersbach/Bödigheim hingegen wäre man wohl schon mit einer einigermaßen sorgenfreien Saison zufrieden. Lange musste die Anhänger in der letzten Spielzeit zittern, bis am Ende der Klassenerhalt in trockenen Tüchern war. Einfach wird es wahrlich nicht, denn mit Tim Wolloscheck und Rico Neubig verließen zwei Stammspieler den Club in Richtung FC Limbach. Mit Abdasamat Hamrita (von der SpG Altheim/Hettingen) und Emirhan Pajatziti (TSV Höpfingen) kamen aber auch zwei frische Kräfte hinzu. Wichtig wird wohl ein guter Saisonstart sein, wobei es dafür sicher dankbarere Gegner als die SpVgg Hainstadt gibt.
Neuer Trainer, neue Liga
„Kreisliga statt Landesliga“ heißt es ab heute Abend wieder für den SV Osterburken. Der Absteiger gehört definitiv zu den Favoriten, wenn sich die Frage nach dem kommenden Meister stellt. Mit Ausnahme von Maurice Schmitt und Jakob Seitz (beide zum TSV Oberwittstadt) blieb der Kader beisammen. Besonderes Augenmerk der Gegner wird wohl auf den Schiler-Zwillingen Konstantin und Andreas liegen. Die beiden Offensivkräfte bewiesen bereits im letzten Jahr, dass sie auch in der Landesliga jede Defensivreihe knacken können. Doch nicht nur auf sie gilt es zu achten, die Römerstädter haben einige junge und talentierte Akteure in ihren Reihen. So können beispielsweise auch die 19-Jährigen Kevin Kozielski und Marcel Klimczak, der mit der Empfehlung von 20 Treffern aus 25 Partien bei der zweiten Mannschaft aufläuft, den Unterschied machen. Auf die leichte Schulter sollte man heute Abend den SV Großeicholzheim, dessen Kader unverändert blieb, allerdings nicht nehmen. Der bewies schon im letzten Jahr als Aufsteiger, dass man durchaus in der Lage ist, die Favoriten zu ärgern. Die große Frage wird sein, wie schnell es Andreas Schulz, der als Trainer auf Marcel Baumann beim SVO folgt, gelingt, seine eigene Spielidee mit seiner Mannschaft umzusetzen.
Alles neu
Ein neuer Mann steht auch beim TSV Höpfingen an der Seitenlinie: Sebastian Lindau folgt auf Daniel Nohe. Noch dazu gaben mit Dominik Mechler, Julian Hauk und Luca Schmitt drei Spieler ihr Karriereende bekannt. Allerdings bekam man mit Sidar Ekinci (Eintracht Walldürn) sowie einigen Spielern aus dem Nachwuchs frischen Wind dazu. Im vergangenen Jahr fehlte dem TSV nur ein Punkt zur Aufstiegsrelegation, nur logisch, dass nicht wenige die „Höpfemer“ in diesem Jahr als einen der ganz heißen Kandidaten für ganz vorne sehen. An Motivation wird es der Mannschaft um Kapitän und Antreiber Oliver Knörzer sicher nicht fehlen, und Coach Sebastian Lindau verfügt nach jahrelangen Stationen in Heidersbach und Hainstadt über genügend Erfahrung, eine schlagkräftige Truppe zu formen. Bei der Frage nach dem heutigen Gegner wird man im Lochbachareal wohl einige Fragezeichen sehen, denn man empfängt die erst im Sommer neu formierte SpG Altheim/Hettingen. Die neue Spielgemeinschaft einzuschätzen fällt daher sehr schwer, da man außer den Pokalpartien, die aufgrund der Urlaubszeit eher weniger aussagekräftig sind, keinerlei Anhaltspunkte hat. Fakt ist, dass sich mit Simon Ehmann (FC Grünsfeld) und Elias Weber (RW Frankfurt) zwei Altheimer Leistungsträger im Sommer verabschiedeten. Durch die komplett neue zusammengestellte Mannschaft könnte die SpG unter Coach Sandro Lutz allerdings dennoch zur Wundertüte der Liga gehören.
Es zählt der Ligaverbleib
Das Potenzial zur Wundertüte hat auch der VfR Gommersdorf II. Denn: Je nach Personallage der Landesligamannschaft, kann man sich nie wirklich sicher sein, welche Elf gerade aufläuft. Sollte die Zweitvertretung außerdem ähnlich souverän wie im vergangenen Jahr eine Klasse tiefer agieren, ist für den Aufsteiger viel möglich. An erster Stelle wird aber wohl das klare Ziel Klassenerhalt stehen. Den strebt auch die SpG Waldhausen/Laudenberg an, die mit Manuel Throm und Josua Leopold mit einem neuen Spielertrainerduo in die Runde gehen. Mit Maximilian und Nico Schell (zur SpG Mudau II/Scheidental), Dustin Bauer (SV Bergfeld) und Thomas Goldschmidt (TV Reisenbach) gab man außerdem vier Spieler ab. Die Kaderdecke der SpG ist daher alles andere als prall gefüllt, was im Laufe der Saison zu einem möglichen Problem werden könnte. Allerdings hatte man auch schon im Vorjahr immer wieder personellen Aderlass und schaffte es am Ende trotzdem, relativ souverän die Klasse zu halten. Zum Saisonstart wäre für beide Mannschaften ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Ligaverbleib also immens wichtig.
Wer ist die Nummer eins der Stadt?
Auch Selim Erdem, Coach des TTSC Buchen, hat nicht mehr den gleichen Kader wie noch in der letzten Saison zur Verfügung. Mit Anouar Akel (TV Reisenbach), Valon Quallakaj (Hainstadt), Serdar Sen, Yahia Sen (Walldürn) und Ismail Sen (Waldbrunn) verließen gleich fünf Spieler den Verein. Anders ist die Lage beim direkten Platznachbarn, dem TSV Buchen. Mit Ausnahme von Eugen Jakob blieb der Kader zusammen, dazu kommen die Akteure aus dem eigenen Nachwuchs. Direkt am ersten Spieltag geht es nun also darum, wer die Nummer eins in der Stadt ist. Da die TSV’ler im letzten Jahr auf Platz sieben und der TTSC auf Rang zehn abschloss, liegt die Vormachtstellung noch beim TSV. Der TTSC wird aber wohl alles dafür tun, um nun erneut daran zu rütteln. Wer TSV-Coach Björn Felch allerdings kennt, der weiß, dass er alles dafür geben wird, erfolgreich in die Saison zu starten. Extramotivation wird wohl keiner der Akteure auf dem Feld benötigen.
Ein erstes Kräftemessen
Nach dem einjährigen Ausflug in die Landesliga meldet sich auch der VfB Sennfeld zurück in der Kreisliga. Und mit der SpG Krautheim/Westernhausen bekommt man es direkt mit einem der Topteams zu tun. Zwar gab der VfB nach dem Abstieg Valentin Badaranza an TS Mosbach ab, gewann aber mit Max Heizmann einen verbandsligaerfahrenen Akteur dazu. Auch die Nachricht, dass Tormaschine Nikola Vintonjak, der bereits als Co-Trainer verabschiedet wurde, wohl doch noch einmal ein Jahr dranhängt, dürfte die Sennfelder Anhänger mehr als nur gefreut haben. Das einzige Fragezeichen steht aktuell noch hinter Mittelfeldakteur Steffen Schmitt, der noch eine Verletzung auskuriert. Aber auch hierfür ist der VfB gerüstet, Coach Michael Bauer kann auf einen recht ausgeglichenen Kader zurückgreifen. Auch deshalb zählt der Absteiger wohl zu den absoluten Topfavoriten, wenn es um die Meisterschaft geht. Zumindest zum erweiterten Kreis gehört aber eben auch Krautheim/Westernhausen, weshalb man den Saisonauftakt durchaus als erstes Kräftemessen sehen kann.
Ein starker Aufsteiger
Eine erste Duftmarke setzte der Liganeuling aus dem Erftal im Pokal. Im Elfmeterschießen des Viertelfinales bezwang man die SpVgg Hainstadt und zog ins Halbfinale ein. Wenn es nach den Anhängern der SG Erftal geht, dürfte das gerne nur ein erstes Ausrufezeichen von vielen gewesen sein. Doch der Start in die neue Saison hat es bereits in sich und wird zeigen, ob die SGE wirklich direkt mit den Topteams der Liga mithalten kann. Am Sonntag ist man zu Gast bei der SpG Schloßau/Donebach, die im letzten Jahr nur knapp am Aufstieg in die Landesliga vorbeischrammte. Die Coaches Christian Schäfer und Moritz Dylla durften zur Vorbereitung den alten Kader begrüßen, was dafür spricht, dass mit der SpG auch in diesem Jahr zu rechnen ist. Zum Auftakt darf man allerdings nicht den Fehler machen, den Gegner zu unterschätzen. Auch wenn das Ziel der Erftäler primär der Klassenerhalt sein dürfte, machte man nicht erst mit dem Pokalsieg auf sich aufmerksam. Im letzten Jahr wurde man souverän Meister der A-Klasse und will sich nun weiter behaupten.
Ein Duell auf Augenhöhe
Dieser Tage gab der FC Zimmern bekannt, dass Kapitän Ruven Schweizer zum Co-Trainer aufrückte und künftig Nico Kipphan unterstützen wird. Auch beim ersten Gegner aus Schlierstadt durfte sich Cheftrainer Sebastian Fuchs im Sommer über einen neuen Kollegen an seiner Seite freuen: Maximilian Günther wechselte vom TSV Oberwittstadt zum SVS und wird künftig Fuchs’ verlängerter Arm auf dem Feld. Den FC Zimmern und den SV Schlierstadt trennten im letzten Jahr nur sechs Punkte in der Abschlusstabelle, weshalb man durchaus von einem Duell auf Augenhöhe sprechen kann. Zwar verlies mit Fabian Gruber ein Offensivmann den FCZ, dessen Abgang konnte aber durch den Zugang des jungen Janis Barth kompensiert werden. Beim SV Schlierstadt sind neben Günther auch Keeper Tobias Tippelt und Daniel Mewes, die ebenfalls vom TSV Oberwittstadt kommen, neu. Für beide Mannschaften dürfte direkt das erste Saisonspiel ein gewisser Gradmesser sein, in welche Richtung es gehen könnte. Und wer weiß? Vielleicht macht am Ende ja einer der neuen Co-Trainer direkt auf dem Platz den kleinen, aber wichtigen Unterschied für sein Team.